Dr. Detlef Behrens: "Freude an Erfolgen ist mein oberstes Ziel für die Entwicklung der Mitarbeiter:innen"

Dr. Detlef Behrens: "Freude an Erfolgen ist mein oberstes Ziel für die Entwicklung der Mitarbeiter:innen"

"Dr. Detlef Behrens, vor 12 Jahren haben Sie Behrens Projektmanagement gegründet. Erzählen Sie uns etwas mehr darüber!"

Die Firma Behrens Projektmanagement habe ich vor vor 12 Jahren gegründet. Die Geschäftsidee dazu war und ist nach wie vor, Projekt- und Qualitätsmanagement-Dienstleistungen im industriellen Bereich anzubieten.

Die grundsätzliche Idee zum Gang in die Selbstständigkeit hatte ich schon wesentlich früher. Irgendwann hatte ich angefangen, Zeitungsausschnitte und Broschüren zum Thema Selbstständigkeit und Businessplan-Erstellung zu sammeln. Als die Idee dann konkret wurde, war ich überrascht, wie lange ich schon sammelte: Der älteste Zeitungssauschnitt war über 15 Jahre alt!

Bis zur Gründung hatte ich 20 Jahre Berufserfahrung in 6 verschiedenen Unternehmen der pharmazeutischen Industrie. Mit 45 Jahren fühlte ich mich dann „reif“ genug für den Schritt in die Selbstständigkeit. Wesentliche Grundlagen dafür hatte ich in den Jahren vorher gesammelt:

  • Ein Studium der Verfahrens- und Umwelttechnik an der TFH Berlin
  • 19,5 Jahre überwiegend positive Berufserfahrungen in verschiedenen Projektleitungs- und anderen Managementaufgaben in Pharmaunternehmen
  • ½ Jahr schlechte, enttäuschende Erfahrungen, die ich niemandem wünschen würde und dennoch nicht missen möchte. Die Produkte dieser Firma meide ich seither jedoch konsequent – ein bisschen Rache darf sein
  • Zahlreiche Weiterbildungen im pharmazeutisch-technischen Bereich
  • Verschiedene Führungs- und Management – Weiterbildungen bei unterschiedlichen Anbietern
  • Ein 2-jähriges MBA-Studium an der Aston Business School in Birmingham
  • Die Zertifizierung zum Senior Project Manager, Level B, bei der GPM / IPMA
  • Und zuletzt die Projektleitungserfahrung aus einem großen Neubauprojekt bei meinem letzten Arbeitgeber

Das klingt fast so, als ob für Privates nicht mehr viel Zeit geblieben wäre, aber dennoch war es immer möglich, nicht nur im Urlaub Zeit mit meiner Frau und unseren 3 Kindern zu verbringen und noch regelmäßig für einen Marathon zu trainieren, um auch körperlich fit zu bleiben - Mens sana in corpore sano und nicht etwa Mens sana in Campari Soda!

Bedingt durch die bis dahin ausschließlich im Pharma-Bereich gesammelten Erfahrungen, habe ich den Business-Plan auch zunächst mit starkem Fokus auf die pharmazeutische Industrie geschrieben, ohne jedoch andere Branchen auszuschließen. In den bisherigen 12 Jahren haben wir neben zahlreichen namhaften Kund:innen der Pharmaindustrie (Bayer, Novartis, Boehringer Ingelheim, CSL Behring, Merz) auch Kund:innen aus anderen Branchen unterstützt.

Aus dem anfänglichen Einzelunternehmen ist dann bereits 2013 eine GmbH geworden und mittlerweile zählt das Unternehmen 28 Mitarbeiter:innen. Dabei ist es hier wie auch in vielen anderen Branchen schwer, qualifizierte Mitarbeitende mit umfassender Erfahrung zu rekrutieren. Ein „ideales“ Studium für Projektmanagement gibt es nicht und ist auch gar nicht erforderlich. Die Mitarbeiter:innen benötigen aber die innere Begeisterung / die intrinsische Motivation, Projekte zum Ziel zu führen. Nicht Spaß an der Arbeit, sondern Freude an den Erfolgen ist dabei mein oberstes Ziel für die Entwicklung der Mitarbeiter:innen. Wenn das erreicht wird, ist Spaß fast von allein dabei. Umgekehrt ist das nicht selbstverständlich.

Wir unterstützen unsere Kund:innen in allen Bereichen des Projektmanagements, also z.B. bei Investitions-, Organisations- oder Qualitätsmanagement-Projekten. Da Projekte per Definition immer „einmalige“ Ereignisse sind und einen festen Anfang und ein festes Ende haben, sind in vielen Firmen dafür eigene Personalressourcen nicht in ausreichender Zahl vorhanden. Um diesen kurzzeitigen Mehrbedarf kompetent abzudecken, gehen die Mitarbeiter:innen der Behrens Projektmanagement GmbH in die Unternehmen und leiten oder unterstützen die Projekte der Kund:innen vor Ort. 

Wie bereits oben erwähnt, habe ich selbst zahlreiche Seminare im Bereich „Führungskräfteentwicklung“ besuchen dürfen. Dies führt dann auch automatisch dazu, dass man sich als Geschäftsführer fragt, ob und wieviel Geld man in die Entwicklung von Führungsfähigkeiten der eigenen Mitarbeiter:innen investieren möchte, noch dazu, wenn sie selbst gar keine disziplinarischen Führungsaufgaben haben. Dazu habe ich mal einen sehr schönen Cartoon gesehen:

Personalchef fragt den Geschäftsführer: „Was passiert, wenn wir so viel Geld für Weiterbildung ausgeben und die Mitarbeiter:innen hinterher das Unternehmen verlassen?“

Geschäftsführer fragt zurück: „Was passiert, wenn wir das nicht tun und sie bleiben?“

Gerade weil wir in den Projekten unserer Kund:innen nie als disziplinarische Vorgesetzte agieren, ist es erforderlich, mit Überzeugungskraft und klaren Zielen die Projektteammitglieder zu führen. Hierzu bedarf es einer guten Kenntnis der Hintergründe der Mitarbeiter:innenführung: Beziehungsebenen, Kommunikationsmodelle (Schulz von Thun), Eisberg-Modell um nur einige zu nennen. Kennenlernen kann man diese Themen in nahezu jedem Seminar – entscheidend ist aber, sie auch im Seminar im „ungefährlichen“ Bereich zu üben und später auch nachzuhalten, zu reflektieren und ggf. weiter zu verbessern. In diesem Bereich war mir aus früheren eigenen Seminaren Frau Dr. Christine Scheitler in guter Erinnerung geblieben, weshalb ich sie auch für die Schulung der eigenen Mitarbeiter:innen beauftragt habe.

Ein für unseren Bedarf besonderer Fokus lag auch im Bereich „Kommunikation in schwierigen Gesprächssituationen“. Die Mitarbeiter:innen haben unterschiedliche Studiengänge absolviert und haben oft nur wenige Jahre Berufserfahrung. Dann werden sie oft und gerne auch mal spontan mit schwierigen Gesprächssituationen konfrontiert. Dabei gilt es, souverän die Situation zu erkennen und kompetent und besonnen zu agieren. Wobei „schwierige“ Gesprächssituationen natürlich nicht nur Konfliktgespräche - diese sind tatsächlich eher die Ausnahme - sondern z.B. Besprechungen zu dringenden Problemen im Projekt oder Vorstellungsgespräche bei potenziellen neuen Kund:innen sein können. Mein Ziel war, die Mitarbeiter:innen durch ein gemeinsames Seminar auf solche Gesprächssituationen zu schulen und zu trainieren.

Natürlich ist es dabei nicht zielführend, wenn der Chef selbst im Raum anwesend ist – dies würde eine offene Diskussion der Mitarbeiter:innen über eigene, schwierige Erfahrungen sehr wahrscheinlich behindern. So hat Frau Dr. Scheitler in Absprache mit mir ein zweitägiges Seminar entwickelt, in dem ich selbst lediglich zur Einführung am Anfang kurz im Seminarraum war. Ebenso selbstverständlich ist auch, dass die immer wieder betonte Regel „Was im Raum gesagt wird, bleibt im Raum“ während und auch in der Nachbearbeitung des Seminars unbedingt eingehalten wird. Der Vertrauensverlust der Mitarbeiter:innen wäre nicht wieder gut zu machen, wenn persönlich berichtete Dinge von Kolleg:innen oder gar der Seminarleitung nach außen getragen werden. Dies ist übrigens ein Werteverständnis, das ich bei Frau Dr. Christine Scheitler sehr zu schätzen gelernt habe, weil ich weiß, dass es auch andere Kund:innen gibt, die im Nachhinein Informationen zum Seminargeschehen haben wollen und die Frau Dr. Scheitler dann eben nicht preisgibt. Ich habe das selbst bei einem anderen Seminar am eigenen Leib auch anders erlebt!

Aus eigener Erfahrung und mit Blick in die Gesichter der Mitarbeiter:innen nach einem solchen Seminar kann ich sagen: Die zwei Tage sind anstrengend und gehen ans Eingemachte. Ich habe dabei viel über meine Wirkung auf andere gelernt und war dabei mehr als einmal überrascht – positiv aber auch negativ. Man ist sicherlich gut beraten, eigene Erfahrungen und schwierige Situationen zu berichten, damit diese dann im praktischen Teil analysiert werden können. Gerade dann ist die Weiterbildung besonders effektiv und nicht eines dieser 08/15 Seminare vom Stil Hingehen, berieseln lassen, Teilnahmebescheinigung abholen, weitermachen wie bisher. Das dies hier nicht so war, haben mir die Mitarbeiter:innen auch einige Wochen nach dem Seminar bestätigt: Sie haben das Gelernte in der Praxis ausprobiert, haben schwierige Situationen erkannt und besser darauf reagieren können. Damit hat sich der erwartete Erfolg und Nutzen des Seminares für mich voll und ganz eingestellt.

Sehr gute Erfahrungen habe ich in der Transferzeit nach dem Seminar gemacht, wenn man sich mit Kolleg:innen zum regelmäßigen Austausch verabredet – dazu reicht auch schon ein gemeinsames Mittagsessen in der Kantine. Dabei können dann erlebte Situationen aus dem Büroalltag auch aus der Sicht von Unbeteiligten analysiert und erörtert werden. Das wiederholt und festigt auch das Gelernte aus dem Seminar und ist ein gutes Training zur regelmäßigen Umsetzung in die Praxis.

Da die Mitarbeiter:innen der Behrens Projektmanagement GmbH fast ausschließlich vor Ort bei Kund:innen tätig sind (wir müssen zu den Projekten, die Projekte kommen nicht zu uns), sehen sich die Mitarbeiter:innen persönlich auch nur 1-2 mal pro Jahr. Eine gemeinsame Seminarveranstaltung wie diese trägt damit bei uns auch zum Teambuilding bei - ein sehr willkommener Nebeneffekt! Um diesen zu verstärken, haben wir die Location auch jeweils in eine ruhiges, abseits der großen Städte gelegenes Hotel gelegt. So war abends auch noch Zeit und Gelegenheit für entspannte Kamingespräche.

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